Einzelkosten

 

Die Einzelkosten sind ein Begriff aus der Kostenrechnung. Sie beschreiben Kosten, die man direkt einem Kostenträger (Produkt, Dienstleistung, Kostenstelle) zuordnen kann.

Hierunter fallen u. a. die Werkstoffkosten und der Fertigungslohn. Ebenfalls dazu gehören die Sondereinzelkosten.

Reguläre Einzelkosten fallen regelmäßig an. Bei den Materialeinzelkosten handelt es sich um die jeweils bekannte Anzahl von Einzelteilen und deren Verbrauch bei der Herstellung eines Produktes ("Verursacher" eindeutig). Fertigungslöhne klingen in diesem Zusammenhang weniger eindeutig, weil ein Mitarbeiter durchgängig arbeitet und "nicht immer dasselbe macht". In der Fertigung ist jedoch alles messbar - insbesondere die Lohnhöhen - und kann so zugeordnet werden. Die hergestellte Menge ist dabei oft genug unterschiedlich (-> variable Kosten).

Sondereinzelkosten hingegen fallen nicht regelmäßig an und sind nicht stückvariabel, lassen sich jedoch ebenfalls verursachungsgerecht einem Auftrag, einer Serie oder einer Produktart zuordnen und so einem Kostenträger zurechnen. Zum Tragen kommen hier eine spezielle Ausstattung (bei der Fertigung)/Verpackung sowie besondere Boni/Provisionen oder auch Frachtkosten. Zu beachten ist, dass keine Zuordnung zu den produzierten Stückzahlen möglich sein darf.

Die Betrachtungsweise für Kosten ist abhängig von der verwendeten Art der Kostenrechnung und dem damit jeweils verbundenen Prinzip der Kostenzurechnung. Beim Verursachungsprinzip (Grenzplankostenrechnung) entsprechen die Einzelkosten weitgehend den variablen Grenzkosten, während das Beanspruchungsprinzip (Prozesskostenrechnung) auch einen Teil der Fixkosten berücksichtigt.

Zur Erfassung von Einzelkosten können u. a. anhand von Materialentnahmescheine, Buchungsbelege oder Lohnzetteln geschehen. Durch die sich stetig erhöhenden indirekten Kosten ist der Anteil der Einzelkosten im Abnehmen begriffen. Dennoch stellen Sie insbesondere im Bereich Entscheidung und Planung einen wesentlichen Faktor dar. Wichtig für die korrekte Zuordnung ist die Anwendung möglichst differenzierter Controlling-Methoden.

 

20.10.2020 / SL